Mitglieder und Finanzen der Linken
Die Mitgliederzahl der Linken lag im Jahr 2022 bei 54.214. Im Jahr 2009 waren es noch über 78.000 Mitglieder. In der Altersstruktur zeigte sich die Partei zuletzt relativ ausgeglichen: Rund 38 Prozent der Parteimitglieder waren unter 40 Jahren. Die Frauenquote der Parteimitglieder lag bei rund 36,8 Prozent.Die Einnahmen der Linken beliefen sich 2021 auf rund 33,3 Millionen Euro. Staatliche Mittel und Mitgliedsbeiträge machten hier den größten Anteil aus. Die Ausgaben der Partei betrugen im gleichen Jahr rund 37,2 Millionen Euro. Darunter fielen vor allem Personalausgaben, Wahlkämpfe sowie die allgemeine politische Arbeit.
Wahlergebnisse der Linken
Bei der Bundestagswahl im September 2021 erreichte die Linke 4,9 Prozent der Wählerstimmen. Dies war ein Verlust von 4,3 Prozentpunkten gegenüber der Bundestagswahl 2017, welcher der Partei fast den erneuten Einzug in den Bundestag kostete. Lediglich durch drei gewonnene Direktmandate gelang der Wiedereinzug.In den Bundesländern ist die Linke an drei Landesregierungen beteiligt. In Thüringen stellt sie mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten. Hier erreichte die Partei mit 31 Prozent auch das stärkste Ergebnis bei den jeweils letzten Landtagswahlen in den Bundesländern. Die Linke ist derweil in neun deutschen Landtagen vertreten. Zum Mai des Jahres 2023 hatte die Partei insgesamt 128 Mandate in den Landesparlamenten. In Thüringen hatte die Linke mit 29 Mandate die meisten Sitze im Vergleich der Landtage.
Gründung des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ als Zerreißprobe für die Partei
Am 23. Oktober kündigte einer der bekanntesten Politikerinnen der Partei und ehemalige Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht an, aus der Partei auszutreten und mit dem Verein „Bündnis Sahra Wagenknecht“ die Vorbereitungen zur Gründung einer eigenen Partei zu treffen. Die Partei soll Anfang des Jahres 2024 gegründet werden und bereits zur Europawahl 2024 antreten. Wagenknecht folgten zahlreiche Politker:innen aus der Bundestagsfraktion bzw. der Partei, unter anderem die ehemalige Fraktionschefin Amira Mohamed Ali. Insgesamt unterzeichneten 16 der 39 Bundestagsabgeordneten die veröffentlichte Austrittserklärung. Zwar versicherten die ausgetretenen Abgeordneten die Bundestagsfraktion zu erhalten und einen "sauberen Übergang" zu gewährleisten, jedoch spaltet die Entscheidung des Parteiaustritts die Fraktion im hohen Maße und stellt die politische Arbeit auf eine Zerreißprobe. Der Fortbestand der Fraktion und der gesamten Partei steht durch die bevorstehende Parteigründung Wagenknechts vor einer ungewissen Zukunft.Stand: Oktober 2023